Die Herausforderung
Damit die University of Manchester ihre Ziele zur Vermarktung von Graphen verwirklichen konnte, wurden hochmoderne Einrichtungen benötigt.
Damit die University of Manchester ihre Ziele zur Vermarktung von Graphen verwirklichen konnte, wurden hochmoderne Einrichtungen benötigt.
Arcadis arbeitet seit 2012 mit der Universität zusammen und hat die Errichtung von drei millionenschweren, preisgekrönten Gebäuden geleitet, die den Ambitionen der Universität gerecht werden.
Zusammen bilden das National Graphene Institute, das GEIC und das Henry Royce Institute eine neue „Graphene City“, die neue Arbeitsplätze, Kompetenzen und einen Wettbewerbsvorteil bietet.
Graphen. Stärker als Stahl, aber eine Million Mal dünner als ein menschliches Haar. Damit könnte man möglicherweise Meerwasser trinkbar und Batterien so winzig machen, dass sie in die Haut eingenäht werden könnten. Das würde alles revolutionieren, vom Verkehrswesen über den Maschinenbau und die Elektronik bis hin zur medizinischen Wissenschaft. Die University of Manchester steht im Zentrum dieser neuen Entwicklungen und leistet Pionierarbeit bei der Erforschung, wie Graphen und andere hochentwickelte Materialien die Welt verändern können. Wenn die Universität das Rennen um die Kommerzialisierung von Graphen jedoch weiterhin anführen will, benötigt sie neue hochmoderne Einrichtungen, um ihre wachsende Forschungs- und Innovationsbasis unterzubringen.
Arcadis hat eine langjährige Beziehung zur University of Manchester. 2012 arbeitete das Unternehmen erstmals mit dem Team zusammen, um die technischen Planungsvorgaben für das weltweit führende National Graphene Institute zu erstellen. Diese hochmoderne Einrichtung im Wert von 61 Millionen GBP wurde 2015 eröffnet und ist heute das weltweit fortschrittlichste Gebäude für die Graphenforschung. In unserer Rolle als Projektmanager und Full Design Team haben wir eng mit der Universität und führenden Wissenschaftler*innen zusammengearbeitet, um ihre Vision einer hochmodernen Einrichtung zu verwirklichen.
Wir konnten den Kosten- und Zeitrahmen des Projekts einhalten und frühzeitig darauf hinweisen, dass die Universität eine erhebliche Lückenfinanzierung beantragen kann. Wir haben außerdem die Raumeffizienz des Gebäudes ermittelt und Vorschläge für eine maximale Flexibilität bei der Nutzung des Gebäudes gemacht.
Das daraus entstandene 7.825 m² große, fünfstöckige Gebäude bietet nun Platz für die neueste Technologie. Es wurde mit bahnbrechenden Techniken entworfen, um besonders anspruchsvolle Anforderungen zu erfüllen, darunter 1.500 m² Reinräume, deren Atmosphäre mehr als eine Million Mal reiner ist als Luft.
Das National Graphene Institute
Im Jahr 2018 folgte nach dem National Graphene Institute die Eröffnung des Graphene Engineering Innovation Center (GEIC). Diese 60 Millionen GBP teure Einrichtung stellt ein Bindeglied zum vorhandenen nationalen Fachwissen dar und bietet Organisationen und der Industrie eine Basis für die Zusammenarbeit bei der Pilotproduktion und die beschleunigte Erforschung der Anwendung von Graphen.
Nachdem Arcadis bereits mit dem National Graphene Institute neue Maßstäbe gesetzt hat, wurde das Unternehmen erneut mit Projektmanagement- und Full Design Team-Services für das GEIC beauftragt, einschließlich Kosten- und Informationsmanagement. Unsere Ernennung von Rafael Vinoly zum Architekten für das Projekt war ausschlaggebend. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Design, das es der Öffentlichkeit ermöglicht, die Entwicklung modernster Materialien durch eine großflächig verglaste Fassade zu beobachten. Sie macht die im Inneren stattfindende Forschungsarbeit sichtbar.
Die Standardisierung und Flexibilität des Raums hat zu einer wirklich anpassungsfähigen Einrichtung geführt, die auf mehr als 8.400 Quadratmetern neue Labore, eine Testhalle, Büros und neue Räume für die Zusammenarbeit umfasst. Unsere Rolle – die Überprüfung der Beschaffung, die Minimierung von Risiken und die Überwachung des Ausschreibungsverfahrens – bedeutete, dass die neue Einrichtung innerhalb eines anspruchsvollen Projektzeitplans fertiggestellt werden konnte. Wir haben BIM-Techniken eingesetzt, um die Geschwindigkeit der Modellierung, der Entwicklung von Optionen und der Ermittlung des bevorzugten Entwurfs zu steigern. All das hat den Entscheidungsfindungsprozess erheblich beschleunigt.
Das Graphene Engineering Innovation Centre
Die neue Gebäude-Dreierkombination wurde durch das Henry Royce Institute vervollständigt. Es öffnete im Jahr 2020 seine Pforten, um ein Zentrum für erstklassige Forschungsarbeiten zu schaffen. Hier können Wissenschaftler*innen, Industrie und die Öffentlichkeit zusammenkommen, um die Innovation und Einführung von hochentwickelten Materialien zu beschleunigen und so unsere sich ständig weiterentwickelnden globalen Herausforderungen zu meistern.
Mit einer Höhe von 46 Metern ist das Henry Royce Institute das höchste Gebäude auf dem Universitätscampus. Hier sind weltweit führende Materialwissenschaftler*innen, hochmoderne Geräte und Räume für die Zusammenarbeit mit der Industrie untergebracht.
In unserer Funktion als Projektmanager, Kostenmanager und Full Design Team arbeiteten wir mit dem Architekturbüro NBBJ, dem Bauunternehmen Laing O’Rourke, dem Statiker Ramboll und dem Gebäudetechniker ARUP zusammen, um die Fertigstellung dieser neuen Einrichtung im Wert von 200 Millionen GBP zu leiten. Wir mussten als einheitliches Team zusammenarbeiten, um einige der mit dem Projekt verbundenen logistischen Herausforderungen zu meistern. Ein belebter Standort im Stadtzentrum bedeutete eingeschränkten Platz und strikte Betriebszeiten. Doch durch Techniken wie die Offsite-Bauweise und fortschrittliche digitale Verfahren konnte eine nahtlose, pünktliche und einheitliche Projektabwicklung sichergestellt werden.
Das Henry Royce Institute
Zusammen bilden das National Graphene Institute, das GEIC und das Henry Royce Institute eine neue „Graphene City“. In den Gebäuden sind mehr als 350 Wissenschaftler*innen, Hersteller*innen, Ingenieur*innen und Innovator*innen untergebracht. Die Gebäude bieten die kritische Masse, die zur Förderung von Innovation, Forschung und Entwicklung im Bereich Graphen und hochentwickelter Materialien erforderlich ist.
Als Vorzeigeprojekt der Northern-Powerhouse-Agenda der Regierung wird Graphene City nicht nur die industrielle Wettbewerbsfähigkeit verbessern, sondern auch die weltweite Führungsposition von Manchester und Großbritannien in der Erforschung hochentwickelter Materialien stärken. Damit werden neue Fähigkeiten, neue Arbeitsplätze, eine Ankurbelung der lokalen Wirtschaft und Innovationen geschaffen, die mit Sicherheit dazu beitragen werden, eine nachhaltigere Gesellschaft zu gestalten.