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Arcadis 

Als langjährige Berater und Partner der Hotelbranche haben wir schon so manche Transformationsphase miterlebt und -gestaltet. Trotzdem erscheint uns der aktuelle Veränderungsdruck, den die Klimaschutzprogramme und die ehrgeizigen selbstgesetzten Nachhaltigkeitsziele auf die Branche ausüben, schon ziemlich singulär. Die strategische Zielrichtung ist ebenso klar wie ambitioniert: Klimaneutralität vor 2050 im Einklang mit den Zielen der EU, und darüber hinaus – je nach individuellem Commitment der Marken – die konsequente Ausrichtung des Business nach den Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen. Die Zielrichtung ist also definiert. Aber haben wir den Weg dorthin auch deutlich genug markiert?

Um den deutschen Beitrag für das Pariser Klimaabkommen (maximal 1,5° Erderwärmung bis 2045) abzusichern, hat die Bundesregierung ansteigende Fixpreise für jede Tonne emittiertes CO₂ eingeführt. Konkret bedeutet dies für den Immobilien- und Transportsektor derzeit 25 Euro pro Tonne ausgestoßenen Kohlendioxids – eine „Abgabe“, die bis 2026 auf 55 Euro pro Tonne ansteigen soll. Das hat natürlich gravierenden Einfluss auf die Branche. Der Interessenverband „Sustainable Hospitality Alliance“ kalkuliert, dass der Sektor die CO₂-Emissionen pro Hotelzimmer bis 2030 um 66% und bis 2050 um 90% reduzieren muss, um die avisierten Ziele zu erreichen. Alle Zeichen stehen also auf rasche Veränderung.

Um die ökonomischen Auswirkungen dieser dynamischen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen proaktiv zu managen, sollten die Investoren des Sektors ihre strategische Ausrichtung auf fundamentale Weise neu justieren: Die frühzeitige Identifizierung von Defiziten, Schwachstellen und Verbesserungspotenzialen im Sinne der ESG-Leitlinien muss zum Standardverfahren vor jeder Investitionsentscheidung werden. Bewertungslabels wie „Brown Discount“ und „Green Premium“ werden in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen. Zertifizierungsprozesse nach DGNB-, LEED- oder WELL-Standard liefern belastbare Informationen für jedes einzelne Asset, einschließlich seiner Betriebsprozesse. Assets mit schlechteren Klassifikationen werden innerhalb der Portfolios herabgestuft – mit entsprechenden Wertverlusten in der Bilanz. Nachhaltige Hotelimmobilien wirken sich dementsprechend positiv auf den Ertragswert ihres Portfolios aus. Prioritäres Ziel jeder Investitionsstrategie und jedes Portfolio Managements muss die Vermeidung von „Stranded Assets“ sein – Standorte, die aufgrund ihrer Ertragslage, Klima- und Nachhaltigkeitsbilanz zu Risikopositionen im Bestand werden.

Die konsequente Ausrichtung an ESG-Kriterien wird in Zukunft darüber entscheiden, wer im Wettbewerb vorne bleiben wird. Das Bewusstsein und die Ansprüche von Investoren, Nutzer und Betreiber verändern sich. Sie orientieren sich bei ihren Entscheidungen zunehmend an den Klimabilanzen von Assets, Produkten und Dienstleistern sowie an „weichen“ Faktoren wie Diversität, Inklusion, Transparenz und einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Ausbildung der Belegschaft. Wer diesen Kulturwandel nicht aktiv lebt und umsetzt, wird mittelfristig Marktanteile verlieren. Den größten Mehrwert bringen nach unserer Erfahrung strukturierte, interdisziplinäre Ansätze: Die intelligente Kombination von ESG-Strategien, technischem Know-how in Bezug auf Energieeffizienz, Nachhaltigkeitsbilanzierung und -zertifizierung, Erfahrung in Portfolio-Management und Digitalisierung.


Doch wie lässt sich das alles praktisch umsetzen?

Durch eine Carbon Due Diligence (CDD) kann der Carbon Footprint eines Assets transparent und bilanzierbar dargestellt werden. Zeitgleich lassen sich Einsparpotenziale identifizieren, kalkulieren und auf Unternehmens- oder Portfolioebene skalieren. Gleicht man die Ergebnisse mit den rechtlichen Rahmenbedingungen ab, lassen sich Sofortmaßnahmen mit dem größtmöglichen ökonomischen Effekt ermitteln. Im Rahmen des Carbon Risk Real Estate Monitors (CRREM) kann das Risiko für „Stranded Assets“ gemessen und Pläne für deren Dekarbonisierung entwickelt werden. ESG-Assessments erweitern den Fokus und untersuchen neben dem Gebäudebestand alle Betriebs- und Geschäftsprozesse, die die Nachhaltigkeitsbilanz unter sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten beeinflussen.

Unser Eindruck aus der Kooperation mit Entscheidungsträgern und Stakeholdern der Hotelbranche in den letzten Jahren: Alle wissen, was auf dem Spiel steht. Und alle beginnen, über den Tellerrand von Quartals- und Jahresergebnissen hinauszuschauen, um gemeinsam einen substanziellen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft zu leisten. Und vielen scheint es wie uns Spaß zu machen, diese Transformation mitzugestalten.

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